Sportvereinigung Großgräfendorf e.V.

75 Jahre Vereinsfußball in Großgräfendorf - Teil 3

Michael Böldicke, 30.05.2021

Im zweiten Teil zum 75-jährigen Jubiläums der Abteilung Fußball haben wir die sportliche Entwicklung in den Anfangsjahren und die Umbenennung des Vereins in BSG Aufbau Großgräfendorf betrachtet.

Im Folgenden richten wir den Blick auf den Bau des Sportlerheims und den sportlichen Aufschwung in den 60er und 70er Jahren:

Der Spatenstich für das Sportlerheim erfolgte am 1. Mai 1956. Die Sportler führten den Rohbau so zügig aus, dass bereits am Buß- und Bettag des gleichen Jahres, am 21. November das Richtfest gefeiert werden konnte. Der Innenausbau ließ sich wegen Geld- und Materialmangels erst im Sommer 1957 abschließen. Von den Sportlern wurden insgesamt 5.985 Stunden aufgewendet. Die offizielle Einweihung erfolgte im Rahmen des I. Landsportfestes am 12. Juli 1959.

Seit dem Jahre 1959 hatte der Sportfreund Rolf Winter den Vereinsvorsitz der BSG Aufbau Großgräfendorf inne. Nicht zuletzt sein unermüdliches Wirken sicherte die stetige und positive Vereinsentwicklung. Die BSG erkämpfte in den folgenden Jahren bei den Leistungsvergleichen im Kreis und im Bezirk geachtete und vordere Plätze. Maßgeblich dafür waren, neben der Mitgliederentwicklung, die geleisteten Aufbaustunden bei der Werterhaltung für die Gebäude und das Sportgelände, ebenso wie die in den Ernteeinsätzen zunächst für das Gut „Werder" in Merseburg und später für die LPG „Friedrich Engels" Schafstädt.

Das stark verbesserte sportliche Umfeld machte sich bereits im Jahr 1960 bemerkbar, als mit einem Sieg über Klobikau endlich das ersehnte Ziel - der erneute Aufstieg in die 1. Kreisklasse - erreicht wurde. Die zweite Mannschaft hatte den Meistertitel der 2. Kreisklasse Reserve bereits drei Jahre zuvor erringen können. Das gute Leistungsniveau zeigte sich auch durch die Berufung der Spieler Günter Naumann und Kurt Birkner in die Kreisauswahl am 1. Mai 1959. Im Spiel gegen die Auswahl Leipzig-Land im Jahre 1961 waren mit Günter Naumann, Gerhard Werner, Klaus Naumann, Rudi Vollmar und Dieter Markgraf sogar fünf Mitglieder vertreten. Im gleichen Jahr stieß die 1. Mannschaft im Pokalwettbewerb bis in das Endspiel im Kreis vor, unterlag dort allerdings der favorisierten Mannschaft von Aktivist Geiseltal. Diese Niederlage war zwar ärgerlich, jedoch abzusehen, spielten die Geiseltaler 1961 immerhin in der DDR-Liga, der zweithöchsten Fußballklasse der Republik. Auch die Nachwuchskicker aus Großgräfendorf feierten in den sechziger Jahren achtbare Erfolge.

Doch Erfolg und Niederlage lagen wie so oft dicht beieinander und so wurde der 1. Männermannschaft der BSG Aufbau mit dem Abstieg aus der 1. Kreisklasse 1964/65, nach vierjähriger Zugehörigkeit, eine weniger schöne Erfahrung zuteil. 1968 kehrten die Großgräfendorfer Kicker noch einmal in die 1. Kreisklasse zurück, in der sie, mit einjähriger Unterbrechung (1974/75), bis 1976 verblieben und zumeist gute Platzierungen im Tabellenmittelfeld erreichten. Erwähnenswert ist diesbezüglich etwa ein 5. Platz in der Saison 1970/71.

Nach drei Spieljahren in der 2. Kreisklasse gelang der Großgräfendorfer Fußballmännermannschaft 1979 der wiederholte Aufstieg in die 1. Kreisklasse. Dort spielte unser Verein bis zum Abstieg in der Saison 1980/81 noch zwei Jahre.

Foto:
Die Endspielmannschaft der BSG Aufbau Großgräfendorf nach der Kreispokalfinalniederlage 1961 gegen den Zweitligisten Aktivist Geiseltal. H.R.v.l.: Heinz Kunze, Ottomar Blechmann, Eberhard Schröder, Dieter Mark-graf, Rolf Freyer, Kurt Köppke. M.R.v.l.: Gerhard Werner, Ferdinand Petrovsky, Herbert Kunze, Rudi Vollmar. V.R.v.l.: Klaus Naumann, Günter Naumann, Martin Kohl, Hermann Brömme.

75 Jahre Vereinsfußball in Großgräfendorf - Teil 3