Sportvereinigung Großgräfendorf e.V.

110 Jahre Sport – ein guter Grund zu feiern und das Ehrenamt zu würdigen

Michael Böldicke, 24.10.2022

Ein Jubiläum kommt nicht unerwartet und so stellte der Vorstand der Sportvereinigung Großgräfendorf lang im Voraus Überlegungen an, wie das 110. Vereinsjubiläum am besten zu würdigen sei. Sportlich natürlich, so wie es der Verein im Sommer bei seinem 30. Sportfest ausgiebig tat. Doch, wie es so oft bei Sport- und Festveranstaltungen von Vereinen ist, feiern da zumeist die Gäste, während die eigenen Mitglieder die Rahmenbedingungen dafür schaffen. Da die Würdigung des ehrenamtlichen Engagements in einer angemessenen Form für den 1. Vereinsvorsitzenden, Maik Heinel, traditionell ein besonderes Anliegen und für den Verein von grundlegender Bedeutung ist, wurde eine weitere Festveranstaltung geplant, bei der der Verein selbst im Mittelpunkt stehen sollte.

Am Samstag, den 22. Oktober führte die Sportvereinigung Großgräfendorf daher im feierlich geschmückten Festsaal des Schafstädter Schützenhauses unter dem Motto „110 Jahre Sport in Großgräfendorf - Dank dem Ehrenamt“ eine ganz besondere Veranstaltung durch. Auf Einladung des Vereinsvorstandes kamen knapp 100 in diesem Jahr für den Verein ehrenamtlich tätige Unterstützer zusammen, um sich gebührend selbst zu feiern.

Nach der Eröffnung der Festveranstaltung durch Maik Heinel hieß Moderatorin und Sängerin Ulrike Magdalena Baier die Gäste mit einem eigenen Liedbeitrag willkommen und führte diese anschließend durch den neunzigminütigen Festakt. In seiner Festrede begrüßte Heinel zunächst die Ehrengäste, namentlich die Präsidentin des Landessportbundes Sachsen-Anhalt, Silke Renk-Lange, die Präsidentin des Kreissportbundes Saalekreis, Angela Heimbach, den Ehrenamtsbeauftragten des Kreisfachverbandes Fußball Saalekreis, Enrico Baum, und die Stadträtin Angelika Klinz als Vertreterin der Goethestadt Bad Lauchstädt. In einem kurzweiligen Abriss der einhundertzehnjährigen Vereinsgeschichte erläuterte Heinel die Höhen und Tiefen des Vereins, auch vor dem Hintergrund der verschiedenen historisch-politischen Ereignisse, bis hin zum stetigen Aufschwung seit der Wiedervereinigung. Besonders stolz führte er aus, dass der mit ca. 360 Mitgliederinnen und Mitgliedern größte Sportverein der Goethestadt Bad Lauchstädt insbesondere in der Jugendarbeit einer der führenden Vereine im Saalekreis ist und in seiner Gesamtstruktur, mit mehr Kindern und Jugendlichen als erwachsenen Mitgliedern, etwas Einmaliges in der Region darstellt. Dieser soziale Beitrag für die Goethestadt und das Umfeld nimmt für ihn einen deutlich höheren Stellenwert ein als die zahlreichen Pokale und Auszeichnungen, die der Verein in den vergangenen Jahrzehnten gewonnen respektive verliehen bekommen hat. Zuletzt unterstrich er die Wichtigkeit eines jeden ehrenamtlich Tätigen im Verein, gleich in welcher Funktion, um das gemeinnützige Engagement auch in den kommenden Jahren mindestens auf dem derzeitigen Niveau aufrechterhalten und bestenfalls ausbauen zu können.

Die Präsidentin des Landessportbundes Sachsen-Anhalt, Silke Renk-Lange, nahm in Ihrem Grußwort die immense Bedeutung des Ehrenamtes auf und unterstrich die Leistung des Vereins, insbesondere im Nachwuchsbereich, ausdrücklich. Dem pflichteten auch die Präsidentin des Kreissportbundes Saalekreis, Angela Heimbach, und die Stadträtin der Goethestadt Bad Lauchstädt, Angelika Klinz, bei.

In Würdigung ihres herausragenden Engagements im Rahmen der Vereinsarbeit wurde im Folgenden einigen Mitgliederinnen und Mitglieder Dank und Anerkennung ausgesprochen. Diese Einzelauszeichnungen sind stellvertretend für die ehrenamtliche Tätigkeit von Vielen zu sehen.

Marina Böckelmann, Eva Collin, Käthe Mittag und Erdmute Neumann, die sich seit 2016 im Verein dem Kindersport verschrieben haben, wurden vom Verein mit Ehrenurkunden ausgezeichnet. Eine solche Auszeichnung erhielten desgleichen die beiden Initiatorinnen und Trainerinnen der Abteilung Tanzen, Eva und Romy Fleischhauer, sowie der langjährige Trainer der Frauenfußballmannschaft, Mario Janetzki.

Der Schwerpunkt der Sportarbeit im Verein liegt seit über 70 Jahren auf dem Fußball. Mit 225 Mitgliedern stellt der Verein die mitgliederstärkste Abteilung im Saalekreis. 11 Mannschaften im Trainings- und Wettkampfbetrieb sind natürlich mit einem sehr großen Aufwand verbunden. Einige ehrenamtlich Engagierte, die sich um die Förderung des Fußballsports verdient gemacht haben, wurden dafür durch den Fußballverband Sachsen-Anhalt besonders geehrt. Enrico Baum, Ehrenamtsbeauftragter des Kreisfachverbandes Fußball Saalekreis, verlieh Guntram Beck, Steve Heidrich, Sten Mückenheim, Heiko Rähme, Tino Rendke, Niklas Schimpf und André Zurek die Ehrennadel des Fußballverbandes Sachsen-Anhalt in Bronze. Die langjährigen Schiedsrichter Thomas Körner und Torsten Schimpf erhielten die Ehrennadel des Fußballverbandes Sachsen-Anhalt in Silber.

Für ihr abteilungsübergreifendes Wirken im Verein wurden Anke Rendke sowie Marco und Nicole Stein von der Präsidentin des Landessportbundes Sachsen-Anhalt mit der Ehrennadel des Landessportbundes Sachsen-Anhalt in Bronze geehrt. Sabine Enke und Michael Böldicke wurden für ihre ehrenamtlichen Leistungen von Frau Renk-Lange mit der Ehrennadel des Landessportbundes Sachsen-Anhalt in Silber gewürdigt. Es folgten drei weitere Auszeichnungen, die von den Anwesenden mit lautstarken Standing Ovation honoriert wurden. Hans-Hermann Rendke und Maik Heinel wurde die Ehrennadel des Landessportbundes Sachsen-Anhalt in Gold verliehen. Rendke, seit über 40 Jahren in der Abteilung Kegeln aktiv, wirkte über zwei Jahrzehnte im Vereinsvorstand mit und ist seit mehr als 20 Jahren bei Tag und Nacht als ehrenamtlicher Platzwart im Einsatz. Maik Heinel, der seit Kindheitstagen Vereinsmitglied ist, stellt seit Jahrzehnten seine persönlichen Belange hinter dem Vereinswohl an. Der Vereinsvorsitzende versucht seinen Verein beständig, auch gegen Widerstände, zum Wohle der Mitgliederinnen und Mitglieder weiterzuentwickeln und geht dabei stets mit persönlichem Beispiel voran. Sein Führungskönnen, sein Organisationstalent und seine Fachexpertise im Sport sind kennzeichnend für ihn. In den vergangenen Jahren hat er sich in der Pandemie zudem als ideenreicher Krisenmanager bewährt. Den Höhepunkt bildete allerdings die Ehrung Helmut Hauschilds, der für seine ehrenamtlichen Verdienste im Sport mit der höchsten Auszeichnung, der Ehrenmedaille des Landessportbundes Sachsen-Anhalt, geehrt wurde. Sportfreund Helmut Hauschild hat sich in seiner nun 65jährigen Mitgliedschaft in herausragender Weise um die Entwicklung des Vereins verdient gemacht. Neben seinen vielfältigen Vorstandsfunktionen war er im ständigen Einsatz für seinen Sportverein. Sei es als Platzwart, Initiator und Organisator von Bauvorhaben und Sportveranstaltungen oder aber auch als Spieler und Übungsleiter. Dabei stellte er die Belange seines Vereins über alles andere. Insbesondere die Entwicklung der Abteilung Fußball in den letzten dreißig Jahren zur mitgliederstärksten im Saalekreis ist auf sein außergewöhnliches Engagement zurückzuführen.

Der Festakt wurde, neben weiteren Liedbeiträgen Ulrike Magdalena Baiers, zudem durch zwei Auftritte der eigenen Tanzabteilung bereichert.

Da es sich bei den Geehrten natürlich nur um einige von vielen handelt, die im Verein tatkräftig mit anpacken, betonte Maik Heinel in seinem Schlusswort noch einmal die Wichtigkeit eines jeden Einzelnen, der sich gemeinnützig aktiv im Vereinsleben mit einbringt. Mit Blick auf die jährlichen Highlights des Vereins sowie die in naher Zukunft anstehenden „Schnapszahl-Jubiläen“, 77 Jahre Fußball und 111 Jahre Vereinssport im Jahr 2023, appellierte Heinel an alle Anwesenden, sich weiterhin so positiv für den Verein zu engagieren.

Für die musikalische Untermalung des Festbuffets und der anschließenden Feierlichkeiten sorgte das Team Soundprojekt.

Die Sportvereinigung Großgräfendorf bedankt sich bei allen Ehrengästen, der Sängerin und Moderatorin Ulrike Magdalena Baier, den Tänzerinnen des Vereins, dem Team Soundprojekt und natürlich dem Gastro-Team des Schützenhauses für eine überaus gelungene und würdige Ehrenamtsveranstaltung.

110 Jahre Sport – ein guter Grund zu feiern und das Ehrenamt zu würdigen