Sportvereinigung Großgräfendorf e.V.

75 Jahre Vereinsfußball in Großgräfendorf - Teil 5

Michael Böldicke, 13.06.2021

Im vierten Teil zum 75-jährigen Jubiläums der Abteilung Fußball haben wir den negativen Höhepunkt des Vereins mit der Einstellung des Spielbetriebs beleuchtet. Erst mit der Neuaufstellung des Vereins nach der deutsch-deutschen Wiedervereinigung 1990 konnte der Verein wieder eine positive Entwicklung einschlagen. Mittels viel ehrenamtlicher Arbeit wuchs der Verein kontinuierlich auf. Insbesondere mit dem Anbau des Sportlerheims Mitte der 2000er und der Intensivierung der Rasenpflege, entwickelte sich das Großgräfendorfer Sportgelände zu einem kleinen, aber feinen Schmuckkästchen.

Nach dem Aufstieg im Sommer 2000 betreute Marcel Kohler die SV Großgräfendorf, in deren Premierensaison in der Kreisliga, zunächst weiter. Allerdings kam es nach internen Querelen bereits im Herbst 2000 zum Trainerwechsel. Fortan zeichnete sich Maik Heinel für die Fußballmännermannschaft verantwortlich und führte diese auf einen sehr guten 9. Tabellenplatz. Im Folgejahr startete das Heinel-Team, mit Rang acht in der Hinrundentabelle, zunächst ähnlich erfolgreich in das neue Spieljahr, welches nach einer desolaten Rückrunde jedoch auf Rang 15 abgeschlossen wurde und den Niedergang in die 1. Kreisklasse bedeutete. Trotz einiger kurioser Schiedsrichterentscheidungen ist der Hauptgrund in der eigenen Undiszipliniertheit zu suchen. So belegte die Mannschaft 2000/01 den letzten und 2001/02 den vorletzten Platz in der Fair-Play-Rangliste. In der Kreisklasse übernahmen Achim Kittler und Peter Schultes das Team. Bis zur Winterpause schien der sofortige Wiederaufstieg noch ein Selbstläufer zu sein. Doch nachdem das Trainergespann Kittler/Schultes trotz des Herbstmeistertitels auseinanderbrach, konnte die nun von Schultes allein betreute Mannschaft die in sie gestellten Erwartungen in der Rückrunde nicht mehr erfüllen und rutschte gnadenlos ins Tabellenniemandsland ab. Da sich auch die Spieler mit dem Trainer überworfen hatten, übernahm wiederum Maik Heinel das Team für die Spielserie 2003/04. Dieser zeigte eine gegenläufige Bilanz und führte die SVG nach einer mäßigen Halbserie, aber ausgezeichneten Rückrunde wieder an die Spitze der Kreisklasse heran. 2004/05 wurde die angepeilte Rückkehr in die Kreisliga denkbar knapp am letzten Spieltag gegen den SV Grün-Weiß Langeneichstädt verpasst, wobei die SVG an 26 von 30 Spieltagen auf einen Aufstiegsplatz rangiert hatte, nur eben nach dem letzten Spieltag nicht.

Im Jahr 2005 konnte die SV Großgräfendorf erstmals seit mehr als 20 Jahren wieder zwei Männermannschaften für den aktiven Spielbetrieb melden. Seit dem Frühjahr des gleichen Jahres wurde zudem unter Verantwortung Peter Schultes wieder eine Frauenmannschaft ins Leben gerufen, die sich allerdings zunächst auf Freundschaftsspiele beschränkte. Im Folgejahr 2006 gelang es den Verantwortlichen, unter erneuter Federführung von Maik Heinel, sogar endlich wieder die Jugendarbeit im Verein aufzunehmen. Der größte Erfolg für den Verein war aber sicherlich der Wiederaufstieg der 1. Männermannschaft in die Kreisliga im Jahr 2006. Vier Jahre nach dem Abstieg in die 1. Kreisklasse, führte Trainer Michael Jähme das Team zurück in die höchste Liga auf Kreisebene.

Bild unten: Die Aufsteigermannschaft in die Kreisliga 2005/06. H.R.v.l.: Michael Jähme (Spielertrainer, seit 11.09.05), Tino Rendke, Marcel Kohler, Olaf Bunzel, Torsten Swiatek, Heiko Rähme, Michael Böldicke, Christoph Schmädi-cke. V.R.v.l.: Nico Scheffel, Mike Wedler, Michael Schukies, Nicky Stähr, Sebastian Heyn, David Wichmann, Marcus Murre, Marcel Eimicke. Nicht abgebildet: Manfred Feigl.

Den kontinuierlichen Aufschwung machten vor allem eine gesunde wirtschaftliche Haushaltung und der ehrenamtliche Einsatz vieler freiwilliger Helfer möglich. Besonders hervorzuheben sind hierbei exemplarisch der unermüdliche Einsatz von Helmut Hauschild (Leiter der Sektion Fußball seit 1990) und das ehrenamtliche Engagement von Hermann Rendke (Vorstandsmitglied als Kassenwart und Beisitzer von 1990 bis 2010). Auf die Initiative des 1. Vereinsvorsitzenden Uwe Hauschild gelang es dem Verein, Fördermittel für den Ausbau des Sportlerheims genehmigt zu bekommen. Leider erlebte der schwer erkrankte Uwe Hauschild den 1. Spatenstich des Anbaus am 30. Juli 2006 nicht mehr. Der neue Sozialtrakt wurde unter der Federführung des Hauschild-Nachfolgers Maik Heinel am 8. Juni 2007 offiziell eingeweiht, welcher sich durch seine tiefe Identifikation mit und sein beharrliches Bemühen um den Verein seit den 90iger Jahren langsam zum Mr. SVG entwickelt hat. Ohne die Arbeit der vielen anderen Helfer zu mindern, kann der Namen Maik Heinel mittlerweile schon als Synonym für die Sportvereinigung Großgräfendorf verwendet werden.

Nach zehnmonatigen Bauarbeiten lud die SV Großgräfendorf alle Mitglieder, Sponsoren und Fans zur offiziellen Einweihung des neuen Sozialtraktes des Sportlerheims ein. In Beisein vieler Vertreter aus Sport und Kommunalpolitik wurde am 08. Juni 2007 der Anbau seiner Bestimmung übergeben.

Eine Gedenktafel am neuen Sportlerheim erinnert an den langjährigen 1. Vorstandsvorsitzenden und Kapitän der Fußballmännermannschaft Uwe Hauschild, der sich stark für den Anbau eingesetzt hatte.

75 Jahre Vereinsfußball in Großgräfendorf - Teil 5